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Beherrschtes Entsetzen

Das Leben in der Ukraine zehn Jahre nach Tschernobyl
Von Susan Boos
Rotpunktverlag 1996, 256 Seiten, ISBN: 3-85869-162-3

In dieser grossen Reportage berichten Bäuerinnen, Minister, Ärztinnen, Feuerwehrmänner, Arbeiterinnen, verzweifelte Eltern und besorgte WissenschaftlerInnen über den Schock, den Alltag und den Kampf um ihre Zukunft. Susan Boos erzählt die Geschichte dieser Menschen. Es ist die Geschichte einer Katastrophe, die im Westen noch lange nicht erkannt und in der Ukraine noch lange nicht bewältigt ist.

Warnung an die ferne Zukunft

von Roland Posner (Hrsg.)
Broschiert, 314 Seiten,
Raben-Verlag 1990, ISBN 3922696651

Atommüll als Kommunikationsproblem. Wie sollen künftige Atomlager für die Nachwelt gekennzeichnet werden? Sicher ist, dass weder natürliche noch künstliche Barrieren, sondern nur an sie adressierte Mitteilungen intelligente Lebewesen vom Eindringen in Atommülllager abhalten können.

Wie lassen sich Lager mit nuklearen Abfällen so kennzeichnen, sodass die Warnung auch noch nach 10‘000 Jahren verständlich bleibt? Wie kann ein unbefugtes Eindringen in solche Lager verhindert werden? - Anlass genug für zwölf Wissenschaftler, sich die Köpfe zu zerbrechen. Was dann zu bizarren Vorschlägen führt: Die Lager mit sieben Meter hohen Obelisken markieren, die Zeichnungen von sterbenden Menschen und das Radioaktivitätssymbol enthalten. Oder die Lager lieber der Vergessenheit anheimfallen lassen und als Warnsystem die Züchtung von Katzen oder Hunden vorsehen, die auf radioaktive Bestrahlung mit Verfärbung ihres Fells reagieren. Oder eine "Atompriesterschaft" einsetzen und so das Wissen um die radioaktiven Abfälle weitergeben usw.

Eine der Autorinnen fragt sich, „ob wir uns eine Technik vorsetzen lassen, die solche Fragen - und  solche Antworten – provoziert“.

Mein Gott, was haben wir getan!

von Heinrich Jaenecke*
288 Seiten, Gruner+Jahr, Hamburg 1987, ISBN: 3570079627

Die Diskussion um die Atomenergie ist zur Lebensfrage unserer Zeit geworden. Doch die Unsicherheit ist gross, und die Verwirrung nimmt zu. Dieses Buch führt den Leser zum Ursprung des Atomzeitalters zurück. Es schildert den verhängnisvollen Weg von einer wissenschaftlichen Entdeckung, der Kernspaltung, zu einem der grössten Kriegsverbrechen der Geschichte, dem Abwurf der Atombombe – und von der Bombe zum vermeintlichen Segen, der „friedlichen“ Nutzung der Atomenergie. Doch die Bombe und der Reaktor stellen die gleiche Bedrohung dar. Seit Tschernobyl wissen wir, dass die Apokalypse auch ohne Krieg möglich ist. Von Hiroshima nach Tschernobyl – der Weg ins atomare Verhängnis.

*Heinrich Jaenecke wurde 1928 in Berlin geboren. Als Journalist schrieb er vor allem über politische und zeitgeschichtliche Themen.

Nach dem Super-GAU

Von Klaus Traube* (Hrsg.)
Taschenbuch, 203 Seiten
rororo aktuell 1986, ISBN 349915921X

Tschernobyl – der erste Super-GAU der jungen Atom-Ära. Er hätte sich auch im britischen Windscale, im deutschen Brunsbüttel oder im amerikanischen Harrisburg ereignen können. Da schmilzt der Reaktorkern, da werden die giftigsten und langlebigsten radioaktiven Stoffe freigesetzt. Der Mensch vergiftet sich und die Erde auf Jahrtausende. Dem Schock folgt die Entwarnung. Dem will das Buch entgegenwirken. Es informiert über:

  • den vermuteten Ablauf des GAU in Tschernobyl
  • das sowjetische Atomprogramm
  • die Informationspolitik der Bundesregierung
  • die Gefährlichkeit der Dauerstrahlung
  • darüber was Radioaktivität ist
  • die Reaktionen der Betroffenen
  • was lokale Initiativen jetzt tun können
  • die notwendigen und möglichen Strategien zum Ausstieg aus der Kernenergie

*Klaus Traube, geb. 1928, war Geschäftsführer der Interatom., einer Tochtergesellschaft der Kraftwerk-Union. Dort, bis er zum Atomgegner wurde, verantwortlich für die Entwicklung und den Bau des Brutreaktors Kalkar.

Stom ohne Atom

Taschenbuch von Klaus Münch und Erika Romberg
S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 1986, 267 Seiten, ISBN 3100507045

Der Ausstieg ist möglich. „Wirkliche Sicherheit vor dem Risiko der Atomenergie, kann es nur durch den Ausstieg und die Energiewende geben“. Ein Report des Öko-Instituts Freiburg.

Der Atomstaat

Von Robert Jungk
Kindler Verlag, München 1977, 244 Seiten

Im Antiquariat kostet das Buch zwischen 3 bis 12 Euro; vom Autor signierte Exemplare können mehr als 40 Euro kosten. Eine Neuauflage erschien 1991 im Herne-Verlag.

Robert Jungk gehörte zu den frühen und harten Kritikern der Atomkraft. Seine Fundamentalkritik „Atomstaat“ erschien 1977. 

„In den Kernkraftwerken dokumentiere sich das Genie unserer Zeit genauso wie das des Mittelalters in den großen Kathedralen. Wolf Häfele, Prophet der Kernenergie, der diesen Vergleich liebt, setzt die Konstrukteure unserer Atomanlagen dementsprechend den Erbauern der Kathedralen gleich. Für Robert Jungk dagegen sind sie die Wegbereiter der vollständigen Unterwerfung des Menschen unter die Allmacht der Techniker und des Staates. In seinem neuen Buch „Der Atomstaat“ bezieht er kompromisslos Stellung gegen die Verkünder einer alleinseligmachenden und ewiges Wirtschaftswachstum verheißenden Kernenergie.“ Frankfurter Allgemeinen Zeitung, 8. Februar 1978

Die sanften Mörder: Atomkraftwerke demaskiert

Von Ralph Graeub,
Taschenbuch 1972, 200 Seiten, CHF 25.00 // EUR 21,25
Bei Comenius-Antiquariat, ISBN 3-275-00466-2

Die Gefährlichkeit der Radioaktivität im niedrigen Strahlenbereich (der so genannte „Petkau-Effekt“)

Das Greenpeace-Handbuch des Atomzeitalters

Daten – Fakten –Katastrophen

Von John May
496 Seiten
Droemer Knaur (September 1994),

Das bisher einzige Kompendium dieser Art. Eine detaillierte Darstellung aller atomaren Zwischenfälle und Katastrophen militärischer und ziviler Art seit den 40er Jahren in Deutschland, Amerika, RuGroßbritannien, UdSSR, Frankreich, Japan, Schweden, Kanada und Indien. Mit Abbildungen.